„Lokale Gewitter sind möglich“

 

Sicherheitsempfehlungen – by EmergenSea

 


   Auch wenn Sie erfahren sind und Ihre Aufgaben als Skipper gewissenhaft wahrnehmen, kann es vorkommen, dass Sie mitten auf offener See von einem plötzlich heranziehenden Gewitter überrascht werden.

   So etwas passiert immer wieder, so zu sagen ohne Vorwarnung. In der Wetterprognose spricht man dann von „Lokale Gewitter sind möglich". Diese         Gewitterfronten bewegen sich mit bis zu 35 Knoten und wenn Sie nicht schneller sind, müssen Sie sich dem Unwetter stellen.

   Diese Wetterphänomene entstehen aus dem Nichts. Wind kommt auf, die See kräuselt sich, dunkle Wolken ziehen zusammen und der Luftdruck fällt plötzlich. Wenn Sie diese Anzeichen wahrnehmen, dann haben Sie noch 10-15 Minuten Zeit sich vorzubereiten.

 

 


   Viele erfahrene Skipper haben so etwas schon mehrmals durchgemacht, manche noch nie! Hauptsache ist, Sie wissen was zu tun ist. Nachstehend der Ablauf der Vorbereitungen und unsere Sicherheitsempfehlungen!

-  In so einer Situation erwarten alle, dass der Skipper ruhig bleibt und klare Anweisungen gibt. Egal ob Sie Profiskipper sind oder gerade begriffen haben, dass erwartet wird, wie einer zu handeln, geben Sie Ihr Bestes! Ihre Crew oder Ihre Familie sollte spüren, dass Sie wissen was zu tun ist. 

-  Bestimmen Sie Zugrichtung und Geschwindigkeit der Gewitterfront um die richtigen Vorbereitungen für Windböen, Wellengang und Starkregen zu treffen.

-  Bestimmen Sie ein Crewmitglied zum Co-Skipper. Alle übrigen an Bord müssen jetzt eine Rettungsweste anlegen und unter Deck gehen oder sicher im Bug Platz nehmen.

-  Sie und Ihr Co-Skipper sollten Regenjacken und Bordschuhe tragen und natürlich (möglichst automatische) Rettungswesten anlegen. Unter Deck muss alles festgeschnallt und gesichert werden. Schließen Sie alle Luken und Türen unter Deck. Verstauen Sie möglichst alles bevor Seegang einsetzt und alles herumfliegt.

-  Auch an Deck sollte alles gesichert werden (Taue und Fallen verstauen, damit sich nichts in der Schraube verfangen kann). Im Bedarfsfall muss Bewegung an Deck ohne Hindernisse möglich sein.

-  Auf einem Segelboot müssen alle Segel eingeholt werden. Die Sprayhood, die den Böen Stand halten sollte, kann bleiben, da sie wichtigen Schutz vor Wind und Regen bieten wird.

 

 


-  Im Gewitter ist dann entscheidend, den Bug im Wind zu halten und gerade so viel Fahrt zu machen, dass das Boot steuerfähig bleibt. Versuchen Sie auf keinen Fall, die Gewitterfront mit großer Geschwindigkeit zu durchbrechen! Während des Gewitters behalten Sie den Windanzeiger im Auge und steuern Sie Ihren Bug ständig in den Wind.

-  Die Wellen möglichst im rechten Winkel ansteuern. Bei Sichtbehinderung müssen Sie sich auf die Navigationsinstrumente verlassen.

-  Diese lokalen Gewitter auf See dauern in der Regel nie länger als 10-15 Minuten. Danach flaut der Wind ab und nur geringer Wellengang bleibt. Überlegen Sie einen sicheren und nahen Ankerplatz oder Hafen anzulaufen, um eventuell geschützt abzuwarten, bis wirklich alles vorbei ist.

 

   Fall Sie vor Anker (oder an der Boje) von einem Gewitter überrascht werden, können Sie mit leichter Motorfahrt gegen den Wind den Druck vom Anker oder der Boje nehmen.

 

   Nehmen Sie die Warnungen ernst und merken Sie sich diese Sicherheitsempfehlungen. Wenn Sie oft unterwegs sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch Sie von einem plötzlichen Gewitter überrascht werden.

 

Ihr EMERGENSEA Team!

 

 

   

   

 

 

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